Design by Gernot Loos 2021
Kontakt:
Tourist Information Alzeyer Land
im Museum Alzey,
Antoniterstraße 41
55232 Alzey
Tel.: 06731 / 49 93 64
Die
weinheimense-Route
ist
ein
ausgeschilderter
Rundwanderweg
in
der
Gemarkung
Alzey-Weinheims.
Auf
einer
Länge
von
rund
10
km
informiert
er
Touristen
und
Einheimische
gleichermaßen
anhand
von
Tafeln
über
Zusammenhänge
der
regionalen
Erdgeschichte
mit
der
Landschaft der Weinheimer Bucht, mit der kulturellen Vergangenheit, mit dem Wein und mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.
Übersicht
Der Rundweg durch das Tal
beschert Besuchern schöne
Ausblicke im Wechsel mit
Thementafeln an passenden
Standorten auf größtenteils
befestigten Wegen. Die
Übersichtstafel steht an der Trift.
Dank Karte und Wegweisern
können Sie auch nur einen Stück
der 10 Kilometer laufen.
Geologie beeinflusst das Leben
Die Weinheimer Bucht des
Urmeeres liegt heute trocken. Der
ehemalige Meeresboden ist
fruchtbar für Pflanzen, Tiere und
den Menschen. Von der Steinzeit
bis heute. In Form der Landschaft,
Muscheln auf den Äckern ud den
berühmten Fundstätten: Die Spuren
des Meeres sind für jeden noch
sichtbar.
Ausblicke genießen
Die Gegend um Alzey zählt
statistisch zu den sonnenreichsten
Deutschlands. Der mediterane
Charme Rheinhessens zeigt sich
in der ehemaligen Bucht um
Alzey-Weinheim besonders
harmonisch und in sich
geschlossen den Betrachtern.
Weite Ausblicke und
abwechslungsreiche Augenblicke
auf Weinberge, Trockenmauern
und naturgeschützte Flächen.
Inhalte der Informationstafeln
Auch wenn die
weinhemense
-Route erst in der der
Kombination aus Information mit
Blick auf die Landschaft gedacht ist,
können Sie die Inhalte der Tafeln
hier vorab anschauen.
Erweiterte Inhalte vor Ort
Die Route wird durch QR-Codes
auf jeder Tafel erweitert, die vor
Ort mit Smartphones abgerufen
werden können. Dieses Kapitel
bietet technische Anleitung und
die Inhalte für alle Interessierten
ohne Smartphones.
Exponate im Museum Alzey
Fossilien wie Seekuhskelett und
Haifischzähne aus der Zeit des
subtropischen Binnenmeeres des
Mainzer Beckens vor 30 Millionen
Jahren ist im Museum eine eigene
Abteilung gewittmet.
weinheimense - Route
Spurensuche am Wegesrand: Geologie, Natur, Wein, Geschichte
weinheimense-Route
Streckenlänge gesamt: ca. 10,5 km
Höhendifferenz: 93 m
Weg weinheimense-Route
Geologie und Erdgeschichte
Geologie und Biologie
Geologie und Kultur
Aussichtpunkt
Küstenweg Rheinhessen
Streckenlänge Rundweg Weinheimer Bucht: ca. 8,7 km
Verlauf des Küstenweges, Teil
Weinheimer Bucht mit Tafel
Informationen zum Küstenweg:
www.tourismus-alzey-worms.de
Übersichtskarte Wanderweg
Es lebt sich gut auf dem Meeresboden
Bei uns hier in der Weinheimer Bucht erleben Sie eine
außergewöhnliche Landschaft, geprägt von einschneidenden
Ereignissen in der Erdgeschichte. Hitze und Feuer, Meeresbrandung
und Kälte waren gestalterische Elemente.
Im ausgehenden Erdaltertum entstand vor rund 290 Millionen Jahren
der Untergrund der Region. Es ist eine Abfolge aus rötlich-gelben
Sand- und Tonsteinen der Halbwüste und dunkelgrauen, aus
glühender Lava entstandene vulkanischen Gesteinen.
Insbesondere die ehemalige Meeresbucht ist wieder herausmodelliert.
Nur das subtropische Meer fehlt. Stattdessen wachsen auf den 30
Millionen Jahre alten Stränden heute die Reben. Als Beweise für das
Urmeer findet man in den Weinbergen immer wieder Austernschalen
und vereinzelt Haifischzähne. Ehemalige, als Naturdenkmäler
geschützte Sandgruben spiegeln den Aufbau verschiedener
Küstenabschnitte wider. Die dazugehörigen Fossilien können Sie im
Museum von Alzey bestaunen.
Nach den frostigen Phasen des Eiszeitalters zwischen 2,6 Millionen
und etwa 12 Tausend Jahren wurde die zwischenzeitlich von
Sedimenten verfüllte Weinheimer Bucht ausgeräumt und das Relief
der ehemaligen Meeresbucht wiederhergestellt.
Naturbelassene Nischen, eingebunden zwischen Weinbergen,
bieten selten gewordenen Pflanzen und Tieren ideale
Lebensbedingungen.
In den Mauern der alten Weinheimer Häuser entdecken Sie
die Sandsteine des tieferen Untergrundes.
Eine Weinprobe ist in der Weinheimer Bucht zu jeder Tageszeit ein
Erlebnis. Besonders am Abend eines warmen Sommertages taucht
die Landschaft mit den letzten Sonnenstrahlen in ein besonders
faszinierendes Licht.
Besuchen Sie uns in der Weinheimer Bucht! Es lohnt
sich.
Auswirkung der Geologie
Erlebnis Landschaft
Erlebnis Weinlandschaft im Ausblick und Detail
Spaziert man an warmen Junitagen durch die Weinberge, so wird man von angenehmen, süßlich-herben, oft fast als betörenden empfundenen Duftwolken umweht.
Sie sprechen alle Sinne an, machen neugierig und lassen den Wanderer und Weinfreund an die konzentrierten Aromen hochwertiger Weine denken.
Ursache für den ungewohnten Geruchseindruck sind die unscheinbaren, blühenden Reben, die ihn verströmen. Ein Erlebnis, das man an wenigen Tagen bis
Wochen um den Sommeranfang genießen kann.
Für den botanisch Interessierten bietet die Gemarkung Weinheim als ökologische und geologische Nische die seltene Möglichkeit, an einer Vielzahl von Rebsorten
die Ansprüche an Boden und Klima als Standortfaktoren kennenzulernen.
Im Herbst finden Sie nicht nur einen wunderbaren Flickenteppich an Farben bei den Reben, Sie können auch an der schon früh beginnenden Verfärbung der
Rebblätter in einem eng begrenzten Areal eines Weinbergs die Wechselwirkungen zwischen Boden und Pflanze (Rebe) sehen und erkennen.
Tafeln der weinheimense-Route
Starttafel an der Trift
Start mit Übersicht
(ca.3 Mb)
Geologie & Erdgeschichte
Tektonik
(ca.3 Mb)
Gesteine
(ca.3 Mb)
Eiszeit
(ca.3 Mb)
Geologie & Biologie
Tierwelt
(ca.3 Mb)
Klima
(ca.3 Mb)
Pflanzenwelt
(ca.3 Mb)
Steppenwald
(ca.3 Mb)
Geologie & Kultur
Weinheim
(ca.3 Mb)
Weinbau
(ca.3 Mb)
Eine fossile Meeresschnecke als Namensgeber
Der Name der Route leitet sich ab von der Meeresschnecke Cerithium weinheimense (WENZ 1932), die vor rund 30 Millionen Jahren nur an der Küste der
Weinheimer Bucht gelebt hat. Nirgendwo sonst in den Küstensanden des Mainzer Beckens wurden diese Versteinerungen gefunden. Das Fossil ist das Logo des
Rundweges und gleichzeitig Ihr Wegweiser für unterwegs.
Über den Fund
Locus typicus: Würzmühle bei Weinheim/Alzey
„Mit seiner Wahl des Spezies-Namens „weinheimense“ bestätigt Wenz indirekt die Beobachtung, dass wahrscheinlich die Würzmühle bei Weinheim der einzige
Fundort dieser Spezies ist, an dem sie „nicht selten“ zu finden gewesen sein muss; allein im hessischen Landesmuseum Darmstadt existieren mehr als 100
Exemplare. Außer einer einzigen, nicht näher präzisierten Anmerkung bei LEPSIUS (1883: 50) gibt es keinen Hinweis dafür, dass C. weinheimense (WENZ) auch an
anderen Meeressandvorkommen im Mainzer Becken gefunden worden ist.“
Zitat aus: KUSTER-WENDENBURG, E. (1973): Die Gastropoden aus dem Meeressand
(Rupelium) des Mainzer Tertiärbeckens. – Abh. Hess. L.-Amt Bodenforsch., 67: 170 S. 8
Taf., Wiesbaden
Das oben abgebildete Exemplar wurde bei Ausschachtungen im tieferen Untergrund zwischen der Villa Heiligenblut und dem Weingut Schmucker gefunden. Weitere
Funde sind nicht zu erwarten, weil das oberflächennahe Sediment in diesem Bereich weitestgehend entkalkt ist.
Themenbereiche der weinheimense